Der als „Alter Flexen" bezeichnete Weg von Stuben zum Flexenpass und der sogenannte „Gafriweg" als Verbindung nach Rauz wurden seit Jahrhunderten begangen. Spätestens seit dem Mittelalter deutet vieles auf eine Bevorzugung des Serpentinenwegs von Stuben aus hin. Dieser ist auch in der Vorarlbergkarte von Blasius Hueber aus dem späten 18. Jahrhundert als „Saumschlag" angegeben. Bis 1806 wurde die Instandhaltung aus den Einnahmen der Zollstelle in Zürs bestritten. Nach ihrer Aufhebung in der Zeit der Bayernherrschaft mehrten sich die Klagen über den schlechten Zustand des Weges. 1856 wurde er soweit ausgebaut, dass er mit zweirädrigen Karren befahrbar war. Der Gafriweg wurde in dieser Zeit bei entsprechender Schneelage vor allem als Winterverbindung genutzt, wie aus Berichten hervorgeht.
Wege zum Flexenpass
125 Jahre Flexenstrassse | 1897 - 2022
Wenn im Winter jedoch auf dem Arlberg recht viel Schnee fällt, was auch gewöhnlich geschieht, so bekommen die Tannberger dadurch einen viel bequemeren und sichereren Weg zum Wegmacherhaus zu Rautz auf dem Arlberg als über den Flexen nach Stuben. Der Schnee füllt nämlich dann alle südöstlich der Anhöhe des Flexen gegen und auf den Arlberg durchziehenden Schluchten und Vertiefungen so vollkommen aus, dass man wie auf einer Ebene darüber mit Schlitten ganz bequem hin- und herpassieren kann. Den Zeitpunkt dieses günstigen Schneefalls benützen dann auch die Tannberger sehr eifrig, um ihre Produkte der Viehzucht am leichtesten, schnellsten und bequemsten auf den Arlberg hinzubringen und von dort ihr Getreide, Salz und die wenigen Kaufmannswaren zu beziehen, welche eine kleine und arme Bevölkerung sich anzuschaffen vermag.