Der Name des aus dem damals als Welschtirol bezeichneten Trentino stammenden Johann Ferdinand (ursprünglich Giovanni Ferdinando) Bertolini (1859-1931) ist untrennbar mit dem Bau der Flexenstraße verbunden. Der umtriebige Baumeister zeichnete für das Projekt verantwortlich, das einem leidvollen Kapitel der Tannberger Verkehrsgeschichte ein Ende bereitete.
Bertolini stammte aus Romallo im Nonstal, welches damals zu Österreich gehörte. Schon als 12-jähriger arbeitete er als Träger beim Bau der Pustertalbahn. In weiterer Folge begleitete er seinen Vater auf der Stör – als wandernder Handwerker – in der Schweiz, wo er das Maurerhandwerk erlernte. Sein Geschick stellte er 1880 bis 1884 beim Bau der Arlbergbahn unter Beweis, wo er es zum Partieführer brachte. In weiterer Folge ließ er sich als Bauunternehmer im Bregenzerwald nieder und gründete eine Familie. Am Ausbau der Verkehrswege im Bregenzerwald und am Tannberg hatte Johann Bertolini entscheidenden Anteil. Ebenso plante und errichtete er öffentliche und private Gebäude. Seine Urenkelin Rita Bertolini (1966-2017) hat sein Leben und Werk im Buch „Stein auf Stein" gewürdigt.