Inzwischen hatten die Zuschauer allmählich angefangen, von einem Fuß auf den andern zu treten und die Hände in die Taschen zu stecken und sich umzusehen, ob es nicht irgendwo etwas Warmes gäbe. Niemand aber wollte sich nach dem nahen Schwarzenberg bewegen, man wollte die großen Kanonen einfahren sehen. Schon sah man hoch oben am Hang die ersten auftauchen. Bereits als einer der ersten machte der Stubner Rudi Fritz eine fabelhaft kurze Zeit von 6.44.2. Und dann kommt einer nach dem andern in wahnwitzigem Schuß durchs Ziel gesaust. Dazwischen hin und wieder ein Spätling, der mit lautem Hallo begrüßt wird und es lachend quittiert. Die hellblauen Sweater der Arlberger tauchen schon hin und wieder unter den Zuschauen auf, in einer anderen Gruppe befinden sich die roten der Innsbrucker.
Aus der Beschreibung der Skimeisterschaft von Tirol und Vorarlberg am Bödele (Vorarlberger Tagblatt, 5. Jänner 1931)
Rudolf (Rudi) Fritz (1901-1951) war ein ausgezeichneter Skiläufer, der für den Skiclub Arlberg in den 1920-er und 1930-er Jahren zahlreiche Rennen bestritt. Der Sohn des Postmeisters Franz Fritz bewies sein skifahrerisches Talent auch dadurch immer wieder, dass er in nur drei Minuten von der Ulmer Hütte, die seine Familie bewirtschaftete, zum Gasthof Post abfuhr. Nach dem frühen Tod des Vaters führte er das Hotel gemeinsam mit seiner Mutter, der legendären Postwirtin Fanny Fritz. Im Alter von nur 50 Jahren starb Rudi Fritz bei einem Unglück beim Wasserskifahren am Zürichsee.