Im Vordergrund des Bildes sehen wir ein ärmliches Dörfchen, das durch einen starken Steindamm vor den Lawinenstürzen des Erzberges geschützt ist; es ist Stuben (1.418 Meter), vom Volkswitz „des Kaisers größte Stuben“ genannt. Vor kurzem noch eine wichtige Poststation, führt es nun in seiner unwirthlichen Umgebung ein wenig freudiges Dasein. Wir wollen heute nicht der „größten Stube“ Gastfreundschaft in Anspruch nehmen, sondern wenden uns, bevor die schöne Paßstraße das Dorf erreicht, von derselben ab.
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1893
Nachdem während des Baus der Arlbergbahn 1880 bis 1884 in Stuben reges Leben geherrscht hatte und auch die Wirtschaft belebt worden war, erlebten die Bewohnerinnen und Bewohner in den Jahren nach der Bahneröffnung harte Zeiten. Die Straße über den Arlberg wurde kaum noch benutzt, weshalb nur wenige Menschen den Weg in den Ort fanden. Der aufstrebende Fremdenverkehr brachte schließlich eine Trendwende, ohne diesen wäre der Ort wohl früher oder später entsiedelt worden.