Ein einzigartiges Fotoarchiv als Zeitdokument des Wintersports - Eugen Heimhuber
Das Archiv der Familie Heimhuber in Sonthofen eröffnet faszinierende Einblicke in über 140 Jahre Fotografiegeschichte. Mit rund 18.000 Aufnahmen hat Eugen Heimhuber (1879–1966) einen beeindruckenden Bestand geschaffen, der eine wertvolle Dokumentation der Regionen rund um den Arlberg-, Flexen- und Hochtannbergpass bietet. Besonders die Fotografien aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und der Zwischenkriegszeit machen die Sammlung zu einem Schatz für die Wintersportgeschichte.
Im Rahmen eines Interreg-Projekts Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein hat der Verein Foundation Friends of Hannes Schneider diese Bilder erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ziel des Projekts ist die Schaffung eines virtuellen Geschichtsforums, das die Entwicklung des Wintersports in Vorarlberg und dem Allgäu dokumentiert.
Am 19. Dezember 2019 wurde in Stuben am Arlberg eine Freiluftausstellung eröffnet, die mit großformatigen Bildern und Zitaten die Geschichte der Region erzählt. Diese Ausstellung ist weiterhin online verfügbar. Ergänzt wird das Projekt durch einen Bildband mit Fotografien von Eugen Heimhuber, der Orte wie Stuben, St. Anton, Zürs und Lech aus der Zeit von 1900 bis 1930 zeigt. Der Bildband ist im Tourismusbüro Stuben erhältlich.
Skitouristen bei den Pazielfernerspitzen (Valluga), 1913
Eugen Heimhuber – Fotograf und Skipionier am Arlberg
Der Nachlass des Allgäuer Fotografen und Skipioniers Eugen Heimhuber umfasst zahlreiche unveröffentlichte Aufnahmen aus den Jahren 1900 bis 1925, die im Arlberg- und Hochtannberggebiet entstanden sind. Diese beeindruckenden Fotografien dokumentieren eine frühe Ära des Wintersports und der Region.
Das „Plattenarchiv“ Heimhubers wuchs im Laufe seines Berufslebens auf rund 18.000 Aufnahmen an – eine erstaunliche Leistung, insbesondere angesichts der anspruchsvollen Technik der damaligen Zeit mit großen Plattenkameras. Heute verwahrt das Fotohaus Heimhuber in Sonthofen hunderttausende Negative, die über fünf Generationen entstanden sind. Diese Sammlung zählt zu den bedeutendsten Fotografiearchiven Europas.
Der Verein Foundation Friends of Hannes Schneider macht die Werke von Eugen Heimhuber aus der Region Arlberg und Hochtannberg nun erstmals in einer Ausstellung zugänglich. Die Bearbeitung und Präsentation dieser einzigartigen Sammlung erfolgte im Rahmen des Interreg-Projekts „Virtuelles Geschichtsforum“.
Eugen Heimhuber als Alpinist
Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien von Eugen Heimhuber (1879–1966) entstanden bei seinen Ski- und Bergtouren in der Arlberg- und Hochtannbergregion ab dem frühen 20. Jahrhundert. Seine Wege in die Grenzregion von Tirol und Vorarlberg führten ihn über die frühen Netzwerke des Skisports und Alpinismus, die sich bereits um die Jahrhundertwende zwischen dem Allgäu und Vorarlberg entwickelten.
Die Geschichte der Fotografenfamilie Heimhuber begann 1876, als Joseph Heimhuber in Sonthofen sein erstes Atelier eröffnete. Seine Söhne Fritz und Eugen führten das Geschäft fort und bauten das Archiv auf. Eugen Heimhuber trug etwa 18.000 Glasplattenaufnahmen bei – überwiegend beeindruckende Landschaftsaufnahmen, die er auf seinen Touren anfertigte.
Diese Werke sind nicht nur ein Zeugnis seines fotografischen Könnens, sondern auch seiner Leidenschaft für die Berge, die er mit dem aufkommenden Wintersport verband. Sie geben faszinierende Einblicke in die Verbindung von Fotografie, Alpinismus und Skisport in einer Pionierzeit.
Eugen Heimhuber auf dem Nebelhor, 1927
Eugen Heimhuber (1879–1966) war nicht nur ein talentierter Fotograf, sondern auch ein begeisterter Bergsportler und Pionier des alpinen Wintersports. 1909 wurde er als Skilehrer für den neu gegründeten Allgäuer Skiverband engagiert, um Einheimische und Gäste an den Wintersport heranzuführen.
Seine Leidenschaft für den Sport führte ihn auch in den Wettkampf. Bei den ersten Allgäuer Skimeisterschaften 1910 sicherte er sich für den Skiclub Oberstdorf den Meistertitel im Langlauf und Sprunglauf. Seine Erfolge festigte er, während er parallel mit seiner 13 x 18 cm Plattenkamera beeindruckende Aufnahmen schuf.
Eugen Heimhuber kombinierte Sport und Fotografie auf einzigartige Weise und hinterließ ein Vermächtnis, das die Geschichte des Wintersports und der Bergfotografie maßgeblich prägte.
Hannes Schneider in St. Christoph, 7. Mai 1922
Das 1907 begründete Mairennen in St. Christoph (dazu zählte auch Sprunglauf) zählte in den 1920-er Jahren zu den wichtigen Skisportveranstaltungen in der Region. Einer der populärsten Teilnehmer war Hannes Schneider, damals mit über 30 Jahren immer noch einer der besten Skirennläufer im Alpenraum.
Doppelsprung in St. Christoph, 7. Mai 1922
Bei Skisprungkonkurrenzen zählten Doppelsprünge immer zu den besonderen Publikumsattraktionen. Die Aufnahme entstand beim Mairennen in St. Christoph 1922 und zeigt die Springer Richter und Ritsch.
Stuben am Arlberg, ca. 1920
„Der kleine Ort vor dem letzten Anstieg zum Pass „mit den Arlen" hatte im Volksmund den ehrenvollen Titel „Des Kaisers größte Stube". Kaiser und Päpste, Fürsten und Kaufleute, Pilger und Vagabunden, vor allem Säumer schätzten Stuben als Raststation, als Herberge und Hort der Geborgenheit vor Lawinen und Unwettern."
Dr. Martin Purtscher, ehem. Landeshauptmann (2005).
Blick zum Kalten Berg vom Peischlopf, 15. März 1922
„1904, am 6. März wird der Kalte Berg (2.900 m), nächst der Valluga der schönste Schiberg am Arlberg, erstmals mit Ski bestiegen, und zwar von St. Christoph durch das Maroital von 4 Mitgliedern des Akademischen Alpenvereins München: Karl Gruber, Freiburg i. Br., Gustav Aubin, Reichenberg, Otto Schlagintweit, München und Wilfried von Seidlitz, Freiburg."
Walther Flaig (1956)
Blick zum Krachel und Kalten Berg, 1922
„1905, am 26. Februar, wurde die damals meistbefahrene Führe über das sog. Krachel auf den Kalten Berg gefunden und erstmals befahren von Herold und Heller aus Lindau und Ferdinand Schallert, Bludenz. 1905 hielt der berühmte Norweger Skikönig Leif Berg auf der Lenzerheide einen Schikurs ab, an dem neben anderen Vorarlbergern auch Viktor Sohm teilnahm und so die „Norweger Schule" am Arlberg einführte."
Walther Flaig (1956)
Ulmer Hütte, 13. März 1922
„Im Jahr 1902 haben Friedrich Fritz und Josef Anton Mathies mit Vertretern der Sektion Ulm den Standort der Ulmer Hütte festgelegt. Die Ulmerhütte (2.280 m Seehöhe) wurde 1903 von der Sektion Ulm des Deutschen Alpenvereins erbaut. Die Transporte des Baumaterials mit Saumpferden von Rauz zur Baustelle Ulmerhütte wurde von einheimischen Männern, darunter auch vom jugendlichen Johann Schneider, später Hannes Schneider genannt, durchgeführt."
Hans Thöni (2005)
Skigebiet der Ulmer Hütte, 1922
„Am 20. Oktober 1903, kaum eröffnet und eben erst eingeschneit, erhält die Ulmer Hütte von Stuben über Rauz den Schibesuch von Viktor Sohm. Am morgen des 21.Oktober stiegen noch weitere zwei mit „Lanzen" bewaffnete Schifahrer dort hinauf: Bergführer Ferdinand Schallert und Ing. Hugo Sugg aus Bludenz. In der Nähe der Ulmer Hütte stießen sie auf die Schispur. Was aber in größte Verwunderung versetzte, waren die Spuren eines Bären, die treulich mit großen Tatzen links und rechts neben der Schispur herliefen. Die beiden konnten sich nicht genug darin tun, die Begegnung mit dem Bären auszumalen, kurz - sie hatten „eine furchtbare Hetz"- der alte Schallert hats mir selbst noch erzählt- mit den „Bärentatzen" im Schnee. Als sie zur Ulmer Hütte kamen, da saß der Bär in der Stube! Er hieß Viktor Sohm. Seine Bärentatzen aber standen draußen im Schnee. Es waren ein paar Doppelstöcke mit riesigen Schneetellern, vermutlich die ersten am Arlberg!"
Walther Flaig (1956)
Ulmerhütte mit Valluga, Valfagehrjoch und Schindlergrat, 13. März 1922
„Fridtjof Nansen, legendärer Skipionier aus Norwegen, hat 1912 unter Führung des „Mathiesle", des Anton Mathies aus Stuben, und in Begleitung von Grete und Olaf Gulbransson die Valluga bestiegen. Die Königin des Arlbergs hatte Nansen nicht nur höchste Begeisterung sondern auch größte Hochachtung abgerungen, wie schon seinem norwegischen Landsmann Lauritz Bergendahl im Jahr vorher, als dieser 1911 an den Österreichischen Schimeisterschaften am Bödele teilnahm. Nach der Tour schrieb der Schikönig Bergendahl – damals unumstritten der beste Schiläufer der Welt – in sein Notizbuch die schönen Worte: Auf dem Arlberg ist ein Berg, heißt Valluga - den möchte ich mit nach Hause nehmen!"
Walther Flaig (1956)
Müller, Madlener und Sohm am Valfagehrjoch, 14. März 1902
„In St. Anton war gerade Viktor Sohm (nach kühnen Erstlings-Schitouren im Samnaun) eingetroffen, um drei berühmte Schipioniere aus dem Allgäu zu empfangen: Photograph Eugen Heimhuber, Oberstdorf i. A., Dr. Max Madlener, Kempten und Dr. Christoph Müller, die morgens um 3 Uhr in St. Anton eintrafen und zur selben Stunde vor dort 1902, am 14. März direkt auf die Valluga stiegen. Heimhuber hat prächtige Photos gemacht [...]. Das war ein Ereignis für den Arlberg, denn Dr. Madlener (nicht zu verwechseln mit Andreas Madlener, Bregenz, nach dem das Madlenerhaus in der Silvretta benannt ist) stand damals an der Spitze der AV-Pioniere für alpinen Schilauf."
Walther Flaig (1956)
Aufstieg zum Valfagehrjoch, 14. März 1902
„Wir ließen aus Norwegen Skier kommen, lange Hölzer mit Lederzehenriemen und mit Meerrohr versteiften Fersenriemen. Nach einigen Vorübungen in der Gegend Kemptens bestiegen wird den Stuiben. Wir benützten einen langenstock und fuhren ähnlich wie Zdarsky. Wir hatten noch keine Felle und kein Wachs. Trotz der Mühe des Aufstiegs bereitete uns die Abfahrt einen großen Genuss."
Max Madlener
Am Weg zur Valluga, 14. März 1902
Mit dem Gipfel der Valluga bestiegen Viktor Sohm, Eugen Heimhuber, Max Madlener und Christoph Müller erstmals den berühmtesten Berg der Arlbergregion im Winter. In dieser Zeit der ersten Winterbesteigungen bedeutete dies einen absoluten Höhepunkt. Heimhuber hat diese Tour in eindrucksvollen Fotografien festgehalten.
Christoph Müller am Sonnenkopf (Allgäu)
„Wir probierten alle damals empfohlenen Skibindungen durch und bestiegen verschiedene Allgäuer und andere Skigipfel. Meine jeweiligen Begleiter waren außer den wenigen Kemptener Skiläufern Dr. Christoph Müller, Immenstadt, die Gebrüder Fritz und Eugen Heimhuber, Sonthofen, sowie Viktor Sohm, Bregenz."
Max Madlener
St. Christoph am Arlberg, 1903
„Durch die Natur entzückt, durch den Sport begeistert, durchdrungen von der Notwendigkeit, am Arlberg einen bescheidenen Sammelpunkt für die Freunde dieses edlen Vergnügens zu schaffen, fühlten sich die am extempore Beteiligten Ausflügler bewogen, den Ski Club Arlberg zu gründen."
Eintrag im Fremdenbuch des Hospizes St. Christoph über die Gründung des Skiclubs Arlberg am 3. Jänner 1901.
St. Christoph mit Hospitz und Wegmacherhaus, 1905
Das ruhige St. Christoph geriet nach der Eröffnung der Arlbergbahn 1884 ins Abseits. Der Wirt des Hospizes, Oswald Trojer, erhielt ab 1901 jedoch immer mehr winterliche Besuche von Skitouristen. Diese unterhielt er mit seinem Grammophon, als sie in den Hängen rund um das Hospiz ihre Spuren zogen.
St. Christoph, 7. März 1920
"Am 10. Dez 1899 war Hermann Hartmann mit Ostler und Sohm zum Arlberg gereist. Ostler und Sohm hatten ihre neuen bei Fischer in Freiburg bestellten Schi noch nicht erhalten und daher Schneereifen dabei. So mussten sie Hartmann allein ziehen lassen, der in herrlichem Pulverschnee von St.Anton nach St. Christoph aufstieg. Kurz entschlossen packte er den verlockenden Schimugel an, der sich da über St. Christoph erhebt: den Galzig! Im Fremdenbuch im Hospiz trug er sich am 10.Dezember 1899 ein: „Mit Schneeschuhen von St. Anton nach St. Christoph in 1 ½ Std., von St. Christoph auf die Galzigspitze (2185m) in 2 Std. 10 Min., abwärts in 18 Min., Schneehöhe 0.68 m bis 1.60 m – herrliche Rundsicht!" Das war die erste Besteigung eines Schigipfels am Arlberg."
Walther Flaig (1956)
Anstieg zur Schindlerspitze, 6. März 1920
Der Erste Weltkrieg hatte den bis 1914 zaghaft aufstrebenden Tourismus am Arlberg praktisch zum Erliegen gebracht. In der Wintersaison 1919/20 wurden wiederum erste Skitourengeher gesichtet. In dieser Zeit nahm Hannes Schneider seine Tätigkeit als Skilehrer in St. Anton am Arlberg wieder auf.
Stuben am Arlberg, 21. September 1926
Während in Stuben am Arlberg zur Zeit des Baus der Arlbergbahn noch reger Betrieb geherrscht hatte, setzte nach Eröffnung der Bahnstrecke eine Zeit der Krise ein. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner verließen den Ort und mehrere alte Häuser wurden abgerissen. Eine Trendumkehr brachte erst der Tourismus, der sich in der Zwischenkriegszeit richtig zu entwickeln begann.
Stuben am Arlberg, 21. September 1926
„Ab 1900 hat in Stuben ein bescheidener Touristenverkehr eingesetzt, wovon zunächst nur die Gasthäuser profitiert haben, der Gasthof Post der Familie Fritz und das Gasthaus Mondschein der Familie Walch."
Hans Thöni (2005)
Gräfin Lamberg Springt in St. Anton, Februar 1914
Gräfin Lamberg springt in St. Anton, Februar 1914 Paula Reichsgräfin von Lamberg (1887-1927) war eine Pionierin des Frauensprungslaufs aus Kitzbühel. Sie trug auch den Beinamen „Die fliegende Gräfin". 1911 erzielte sie in Kitzbühel „im langen Rock und tadelloser Haltung" die damals aufsehenerregende Sprungweite von 22 Metern.
Hannes Schneider springt in St. Anton, Februar 1914
Um 1910 war Hannes Schneider der beste Skirennläufer seiner Zeit. Schon als Jugendlicher hatte er bei zahlreichen Wettkämpfen für Aufsehen gesorgt. Da er ein bezahlter Skilehrer war, durfte er wegen des „Amateurparagraphen" jedoch nicht bei offiziellen Skisportveranstaltungen in Österreich an den Start gehen. In St. Anton startete er bei Sprungläufen deshalb jeweils außer Konkurrenz.
Ansicht der Flexenstrasse
Bedarf für die heutige Straße entstand nach Eröffnung der Arlbergbahn im Jahr 1884. Am 11. Oktober 1897 wurde das erste Teilstück der neuen Flexenstraße bis zur Passhöhe feierlich eingeweiht. Baumeister war Johann Bertolini. Anstelle des alten Saumweges mit seinen vielen Kehren von Stuben westlich des Zürser Bachs, durch einen ständig lawinengefährdeten steilen Südhang nach Zürs hinauf, wurde eine Abzweigung von der Arlbergstraße oberhalb Stuben bei der Alpe Rauz gebaut und eine neue Trasse im Fels verlegt. Erste Schutzdächer entstanden, dazu ein Tunnel und eine Brücke über das Hölltobel. Die Straßenbreite betrug zunächst drei Meter. 1909 war die Straße bis in das Tiroler Lechtal fertig.
Hölltobel an der Flexenstrasse, 22. September 1926
„Zwei große ausgedehnte Gebiete, welche beide vom Lech bespült werden, das Gebiet des Vorarlberger Lechtals und das Gebiet des Tirolischen Lechtals, werden mit dem heutigen Tag durch eine kunstvoll gebaute Straße miteinander verbunden und gleichzeitig mit dem Bahnhof Langen, der Arlbergbahn näher gebracht."
Landeshauptmann Adolf Rhomberg zur Eröffnung der Flexenstraße (1909)
Omnibus am Arlbergpass, 8. September 1926
Der motorisierte Verkehr über den Arlberg begann sich im frühen 20. Jahrhundert langsam zu entwickeln. Aufsehen erregten etwa die Fahrzeuge bei der Wettfahrt Paris-Wien 1902. In der Zwischenkriegszeit, als die Zahl der Autos und Busse zunehmen, passierten immer mehr motorisierte Gäste den Arlbergpass.
Autobus der Firma Alpenvogel am Flexenpass, 12. Juli 1925
In der Zwischenkriegszeit erfreuten sich die Straßenverbindungen über den Flexen- und den Arlbergpass als Ausflugsstrecken bereits großer Beliebtheit. Die Fotografien Eugen Heimhubers von der Drei-Pässe-Fahrt (Fernpass, Arlbergpass, Flexenpass) belegen dies eindrücklich.
Blick ins Pazieltal, Februar 1913
„Am 27. Oktober 1905 ersteigen Viktor Sohm und Fritz Iklé die Valluga erstmals mit Ski von Zürs durch das Pazieltal und zurück. Sie eröffnen so eine später in beiden Richtungen vielbeliebte Modetour des Arlbergs."
Walther Flaig (1956)
Gasthof Edelweiss in Zürs, Ca. 1911
„Die unzertrennlichen Schikameraden Sohm und Iklé reisen Im November 1905 alsbald wieder zum Arlberg und holen sich in Stuben – mehr so zum Spaß – vier schibegeisterte Einheimische zusammen zum ersten Schikurs in Stuben a. Arlberg, der aber durch seine Teilnehmer doch später große Bedeutung gewinnen sollte, denn die vier hießen: Therese Mathies, die spätere Frau Sohm und deren Bruder Albert Mathies. Der dritte war Engelbert Strolz, der spätere Wirt des Edelweiß in Zürs und der Vierte? – war Hannes Schneider."
Walther Flaig (1956)
Lech, 8. März 1920
„Skimannsland! Keine Spur ist durch die Reinheit gezogen. .... Es ist einsamstes Land, das wir jetzt, die Mohnenfluhwände in weitem Bogen umgehend, durchziehen. Totenstille herrscht und als über ferne Schneefelder Skileut gleiten, sich in rascher Fahrt nähern, begrüßen wir in diesem winterlichen Ödtal Mitmenschen wie ein frohes Ereignis. Als wir den Kitzbachtobel bergwärts umgehen, brechen aus abendlichem Wolkenbehang Regenschauer. Die Fahrt über die Almen nach Lech hinab wird im nassen Schnee zweifelhafter Genuß. Da grüßt die vordachbewehrte Kirche von Lech .... Die Krone winkt, wo beim Pfefferkorn an der gewaltigen aus Steinplatten erbauten Kunst der nasse Skimann sich rösten kann."