Die Tradition und Geschichte von Stuben am Arlberg reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Ort diente einst als letzte Raststätte vor der Arlberg-Passhöhe und verdankt seinen Namen vermutlich einer Wärmestube, die Reisenden, Säumern und Fuhrleuten Schutz und Erholung bot. Bereits 1218 errichteten die Johanniter hier Unterkünfte, um Reisenden „Feuer, Wasser und Obdach“ zu bieten, wie auf Anweisung von Graf Hugo I. von Montfort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Stuben 1330 als Poststation und „Kaisers höchste Stube“.
Die historische Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg prägte die Entwicklung von Stuben am Arlberg maßgeblich. Als der Warenverkehr über den Arlberg zunahm, erlebte der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung. Heinrich Findelkind gründete das benachbarte Hospiz St. Christoph, um Reisende auf dem beschwerlichen Passweg zu unterstützen. Dokumente belegen, dass bereits im 15. Jahrhundert Bauern und Säumer den Auftrag hatten, den „Arlberg ufbrechen“ und die Schneeverwehungen zu beseitigen. Ing. Hans Thöni beschreibt diese Entwicklung detailliert in seinem Werk „Stuben am Arlberg – Geschichte eines Bergdorfes“. Einnahmen aus Durchgangszöllen, Fuhrlohn und der Verpflegung von Reisenden trugen zum Wohlstand bei.
Entwicklung des Fremdenverkehrs
Im Jahr 1520 wurde Stuben durch einen verheerenden Brand zerstört, doch der Wiederaufbau begann schnell und mit großem Einsatz. Spätere Entwicklungen, wie die Verbesserung des Arlbergpasses unter Maria Theresia und die Industrialisierung, sorgten für weiteren Aufschwung. 1884 führte die Eröffnung der Arlbergbahn zur Verlagerung des Verkehrs und einer ruhigeren Zeit für Stuben.
Mit der aufkommenden Begeisterung für das Skifahren entwickelte sich Stuben am Arlberg zu einem charmanten Skiort. Eingebettet zwischen Albona, Erzberg und Trittkopf hat der Ort es geschafft, Tradition und Geschichte zu bewahren und gleichzeitig ein beliebtes Reiseziel für Wintersportler zu werden.
Die historischen Gasthäuser „Post“ und „Mondschein“ machten Stuben früh zum Basislager für Bergsteiger. Ab 1900 lockte das Dorf erste Touristen, während Skipionier Hannes Schneider den Ruf von Stuben weltweit bekannt machte. Mit dem Aufschwung des Skifahrens und dem Bau der ersten Aufstiegshilfen 1956 entwickelte sich Stuben vom Säumerdorf zu einem modernen Skiort mit gemütlichen Pensionen und exklusiven Hotels.
Heute begeistert Stuben am Arlberg als hochalpines Skisport- und Wanderparadies. Gelebte Gastfreundschaft und ein vielfältiges Freizeitangebot machen den Ort zu einem beliebten Ziel – im Winter wie im Sommer.