Die historische Verbindung von Tirol und Vorarlberg bildete lange Zeit die Lebensader für Stuben. Als der Verkehr und Warentransport über den Arlberg stärker wurden, bedeutete dies den wirtschaftlichen Aufschwung von Stuben. In der Nachbarschaft gründete Heinrich Findelkind das Hospiz St Christoph. Der Weg über den Pass war beschwerlich und immer wieder fielen Reisende Schnee und Kälte zum Opfer. Überliefert sind Dokumente in denen bereits in früher Zeit die Anweisung zum „Schneebrechen“ und „Arlberg ufbrechen“ von den herrschenden Herren gegeben wurden. Bauern und Säumer mussten mit ihren Rössern den „Weg machen“, wie es bereits 1483 erwähnt wird. Ing. Hans Thöni erläutert vieles dazu in seinem interessanten Werk „Stuben am Arlberg – Geschichte eines Bergdorfes". Durchgangszölle und Fuhrlohn brachten den Stubenern ebenso Einnahmen wie die Verpflegung der Reisenden. Im Jahr 1520 wurde Stuben von einer verheerenden Brandkatastrophe heimgesucht, und ein mühevoller Wiederaufbau begann.
Wichtiger Verkehrsweg
Neue Verkehrswege wie der Fernpass verlagerten später die Verkehrsströme, und die Verbindung über den Arlberg verlor etwas an Bedeutung. Maria Theresia und ihr Sohn Josef II. ließen den Arlbergpass verbessern, was in Folge mit der Entwicklung der Textilindustrie und des Postverkehrs neuen Aufschwung brachte. Stuben umfasste im Jahr 1800 etwa 22 Häuser. Mit der Eröffnung der Arlbergbahn von Langen nach St. Anton (1884) wurde es in der Poststation Stuben erneut ruhiger. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Stuben brachte neue Blüte. Sie ging eng einher mit der Entwicklung des Skifahrens. Der einzigartig gelegene Ort zwischen Erzberg, der Albona und dem Trittkopf hat es geschafft, ein beliebter Skiort zu werden und gleichzeitig seinen idyllischen Charme zu bewahren.
Skipioniere und Seilbahnen
Mit den historischen Gasthäusern "Post" und "Mondschein" fungierte Stuben quasi als Basislager für Bergbesteigungen. Erste Rucksacktouristen kamen, denn der Skisport steckte um 1900 noch in den Kinderschuhen. Skipionier Hannes Schneider (1890-1955) trug schließlich den Ruf seiner Heimatgemeinde und des Arlbergs hinaus in die Welt. Als das Skifahren ebenso wie der Autoverkehr ab 1928 deutlich zunahmen, profitierte Stuben erneut. Mit dem Bau der ersten Aufstiegshilfen (1956) entwickelten sich aus den einfachen Häusern des Dorfes komfortable Hotels, rustikale Pensionen und exklusive Appartements als moderne Wärmestuben. Gelebte Gastlichkeit wird in dem einstigen Säumerdorf seit Jahrhunderten großgeschrieben. Die herzliche Gastfreundschaft schätzt der moderne Gast heute noch im hochalpinen Skisport- und Wanderparadies Stuben. Mittlerweile hat auch der Sommertourismus an Bedeutung gewonnen und das große Freizeitangebot überzeugt internationale Gäste.
Tradition und Geschichte
von der einstigen wärmestube zum Skiort
Die Geschichte von Stuben am Arlberg
Gastfreundschaft und skitradition seit jahrhunderten
Der Ort Stuben fungierte einst als letzte Rast und Einkehr vor der Arlberg-Passhöhe und soll seinen Namen von einer Wärmestube für Reisende, Säumer und Fuhrleute ableiten. Im Bereich der Kapelle vor dem heutigen Ort sind auf Anweisung des Grafen Hugo I. von Montfort 1218 von den Johannitern Unterkünfte für Reisende, um "Feuer, Wasser und Obdach" zu gewähren, errichtet worden. 1330 wurde Stuben erstmals als Poststation und „Kaisers höchste Stube“ erwähnt.